Schon bei der Ankunft im ISC Burgdörfli Stadion war klar, das wird ein verdammt schwieriger Match! Denn wir kennen alle den Feierabendverkehr zwischen Langnau und Burgdörfli. Stop and Go, schlimmer als am Gotthard. Deshalb bin ich ganz klar für ein Autobahnzubringer vom Hasenlehm direkt zum Fressnapf Lyssach. Auch die zweite Gotthardröhre unterstütze ich. So könnten wir wenigstens mit unserem monströsen Teamcar gemütlich an unsere Auswärtsspiele nach Zürich und Locarno reisen, oder eben nach Burgdörfli. Erst 15min vor Matchbeginn traf der FC Trubschachen in der Neumatt ein und leider auch ohne Trikots.
Die Trikots befanden sich nämlich im Seniorenbus der Aarwangen
Spieler, welche letzten Samstag im Hasenlehm zu Gast waren. Nach
dem Match wurde beim gemeinsamen Grillen versehentlich die
Trikottaschen vertauscht. Die Kamblygüetzi liessen sich nicht
beirren und spielten halt im Aarwangener Dress. Der ISC Burgdörfli
lief sich übrigens schon zwei Stunden vor Spielbeginn ein. Kein
Wunder, denn sie sind ja auch die 2. Mannschaft von Burgdörfli und
da möchte man sich in der ersten Mannschaft aufdrängen. Der Sprung
von der 5.Liga in die 3.Liga könnte sich aber schwieriger
gestallten als viele Experten vermuten. Beim FC Trubschachen sieht
die Welt ganz anders aus, da wollen sich sogar die "Eins Spieler"
in der 2. Mannschaft aufdrängen. Nütmacher Fabian oder Schere
Matthias werden wohl schon bald die grossartige Chance erhalten.
Heute aber kämpft der FCT mit elf Mann gegen den fünftplatzierten
ISC Burgdörfli, welcher mit 22 Spieler (darunter auch elf "Eins"
Spieler) gespickt ist. So sieht in Burgdörfli die Reaktion aus,
wenn man eine 4:2 Niederlage gegen SFV Koppigen einfährt.
Die Tabellensituation für den FCT (12 Spiele, 6 Punkte) sieht
nach zwei Niederlagen in der Rückrunde immer noch hervorragend aus.
Mit einem Sieg gegen Burgdörfli liegt ein UEFA-Cup Platz noch in
greifbarer Nähe. International spielen die Trubschächeler sowieso
mit. Letztes Jahr gewann man auf Kuba den weltweit angesehenen
"Fidel Castro Supercup". ISC Burgdörfli (12 Spiele, 19 Punkte) muss
sich noch klar steigern. Denn falls nächste Saison eine 6. Liga
gegründet wird, könnte es noch eng werden für das 15'659
Seelenbürgli.
1.Halbzeit: Die Gala der Kamblygüetzi
Unser heutige Schiedsrichter, Huber Büne aus Bümpliz,
pfiff das Spiel bei Sonnenschein pünktlich um 19:00 an. Auch wenn
sich wenige Trubschachen Spieler noch am einlaufen waren. Von
Anfang an powerten die Schächeler gegen die defensiv eingestellten
Burgdörfli an. Augen zu und durch, war das heutige Motto.
Hauptsache wir grätschen nicht schon wieder 2 Rollatoren in der
1.Halbzeit um. Huber hatte das Spielgeschehen im Griff und musste
nur selten ins Spiel eingreifen. Es wurde um jeden Zentimer
gekämpft. Der Platz in der Neumatt war eng, für ein 5. Liga Spiel
vielleicht sogar einwenig zu klein. Die beiden Trainer Habegger und
Kessler sahen ein attraktives Spiel beider Mannschaften.
Trubschachen rannte an, Burgdörfli konnte sich gut verteidigen. Das
Bürgli hielt den Angriffen aus Trubschachen aber nur bis in die 18.
Minute stand. Ein grobes Foul an der Strafraumgrenze verschaffte
dem Freistossspezialisten Holgerson die Chance zur Führung. Zwar
landete der Freistoss kläglich in der Burgdorfer Mauer, der
Nachschuss jedoch ging sogar an die Latte, welcher dann Captian
Chrigu zum 0:1 für den FCT ins Tor hämmerte. Traumstart nach Mass
und dies mit 10,5 Spieler auf dem Platz. Bis zum Halbzeitpfiff
konnte man den Vorsprung locker verwalten. Die 1. Mannschaft des
ISC Burgdörfli hatte noch ein paar Chancen zum Ausgleich,
scheiterte aber immer wieder am hervorragenden Torhüter und
Spielertrainer Habegger.
2.Halbzeit: Fanausschreitungen und die SFV-Mafia
In der Halbzeitpause erholte sich der FCT im Whirlpool
vor dem FC-Beizli und gönnte sich ein kühles Burgdorfer-Bier. Jetzt
lag man in der Rückrunde schon zum zweiten Mal in Führung. Die
mitgereisten FCT-Fans sangen schon die Songs "Guet Nacht ISC
Burgdörfli" und "W. Nuss vom Schachä". Die zweite Mannschaft von
ISC Burgdörfli, welche in der 1. Halbzeit nicht zum Zuge kam,
wärmte sich schon wie verrückt auf. Die desolate Chancenauswertung
der 1. Mannschaft, bewog Trainer Kessler zum kompletten
Mannschaftsaustausch. Dies berichtete auf jeden Fall SykSports
Moderator Jessica Kastrop.
Leider konnte Huber die zweite Halbzeit nicht mehr anpfeifen.
Denn bei den Fanmärsche beider Mannschaften kam es zu
Auseinandersetzungen, da sie sich nicht an die vorgegebenen Routen
hielten. Beide Fangruppen hätten eigentlich 3-Mal durch die IKEA
marschieren sollen um sich dann kurz vor dem Kinderhort gemeinsam
zu versammeln. Da der Kinderhort aber nicht beaufsichtigt war,
griffen vermummte Ultra-ISC-Kinder, die Schachenanhänger mit
Gummibärchen und Tischbomben an. Der Berner Polizeidirektor Reto
Nause zog noch in der Halbzeitpause eine, wie er selber schrieb,
äusserst verspielte Bilanz. Der Vater-Kind Instinkt und die
Selbstkontrolle der Kinder haben nicht wirklich funktioniert. Das
gewalttätige Verhalten einzelner ADHS-Kinder sowie die
Sachbeschädigungen einzelner Väter im MediaMarkt sind schlicht
inakzeptabel, so Nause weiter. In Absprache mit dem SFV wurde das
Spiel noch in der Halbzeitpause abgebrochen. So weit so gut, aber
was sich der SFV dann am Donnerstag Abend leistete ist
inakzeptabel. Das Spiel wurde ohne Rücksprache mit den Vereinen,
ohne wenn und aber, 5:1 für ISC Burgdörfli gewertet. Was war
passiert? SFV-Präsident und Sepp Blatter Anhänger, Peter Gilléron,
ist bis heute nicht erreichbar. Man vermutet er hat sich zusammen
mit Sepp Blatter in Brasilien verschanzt, um in den Favelas in Rio,
einwenig Juflipulver aufzutreiben. Denn die WM wird nähmlich e
cheibe stressigi Zit für Seppli. Auf jeden Fall hat der SFV die
Kontrolle in den 15 verschiedenen 5. Liga Gruppen verloren.
Einsprachen werden gar keine mehr entgegen genommen vom SFV. Da
bleibt nur die Hoffnung, das der Spielbetrieb in der 5. Liga
einigermassen erhalten bleibt und keine weiteren Spiele getürkt
werden. Die Konsequenzen sind für Reto Nause aber so klar wie die
Polizeieinsätze an abgesagten Demonstrationen. Entweder man
streicht im Umkreis der IKEA alle hochrisiko Spiele der 5. Liga
oder man verabreicht in Zukunft jedem Neugeborenen sofort Ritalin.
Das würde die massiven Probleme an Fussballspiele vermutlich stark
einschränken, so Nause.
ISC Burgdörfli - FC Trubschachen 5:1 (0:1)
Neumatt - 64'800 Zuschauer (Ausverkauft) - SR: Huber Büne
Tore: 18. Baumann Christian (0:1)
ISC Burgdörfli: Ter Stegen, Vidic, Dante, Lahm,
Zabaleta, Lampart, Pirlo, Kaka (29. Balz), Arshavin, Hulk,
Balotelli (1.Zammali)
FC Trubschachen: Habegger; Subotic, Badstuber, Alaba,
Holgerson, Seedorf, Iniesta, Ribéry, Robben, Rösti, Baumann