11 gegen 22

Schon bei der Ankunft im ISC Burgdörfli Stadion war klar, das wird ein verdammt schwieriger Match! Denn wir kennen alle den Feierabendverkehr zwischen Langnau und Burgdörfli. Stop and Go, schlimmer als am Gotthard. Deshalb bin ich ganz klar für ein Autobahnzubringer vom Hasenlehm direkt zum Fressnapf Lyssach. Auch die zweite Gotthardröhre unterstütze ich. So könnten wir wenigstens mit unserem monströsen Teamcar gemütlich an unsere Auswärtsspiele nach Zürich und Locarno reisen, oder eben nach Burgdörfli. Erst 15min vor Matchbeginn traf der FC Trubschachen in der Neumatt ein und leider auch ohne Trikots.

Die Trikots befanden sich nämlich im Seniorenbus der Aarwangen Spieler, welche letzten Samstag im Hasenlehm zu Gast waren. Nach dem Match wurde beim gemeinsamen Grillen versehentlich die Trikottaschen vertauscht. Die Kamblygüetzi liessen sich nicht beirren und spielten halt im Aarwangener Dress. Der ISC Burgdörfli lief sich übrigens schon zwei Stunden vor Spielbeginn ein. Kein Wunder, denn sie sind ja auch die 2. Mannschaft von Burgdörfli und da möchte man sich in der ersten Mannschaft aufdrängen. Der Sprung von der 5.Liga in die 3.Liga könnte sich aber schwieriger gestallten als viele Experten vermuten. Beim FC Trubschachen sieht die Welt ganz anders aus, da wollen sich sogar die "Eins Spieler" in der 2. Mannschaft aufdrängen. Nütmacher Fabian oder Schere Matthias werden wohl schon bald die grossartige Chance erhalten. Heute aber kämpft der FCT mit elf Mann gegen den fünftplatzierten ISC Burgdörfli, welcher mit 22 Spieler (darunter auch elf "Eins" Spieler) gespickt ist. So sieht in Burgdörfli die Reaktion aus, wenn man eine 4:2 Niederlage gegen SFV Koppigen einfährt.

Die Tabellensituation für den FCT (12 Spiele, 6 Punkte) sieht nach zwei Niederlagen in der Rückrunde immer noch hervorragend aus. Mit einem Sieg gegen Burgdörfli liegt ein UEFA-Cup Platz noch in greifbarer Nähe. International spielen die Trubschächeler sowieso mit. Letztes Jahr gewann man auf Kuba den weltweit angesehenen "Fidel Castro Supercup". ISC Burgdörfli (12 Spiele, 19 Punkte) muss sich noch klar steigern. Denn falls nächste Saison eine 6. Liga gegründet wird, könnte es noch eng werden für das 15'659 Seelenbürgli. 

1.Halbzeit: Die Gala der Kamblygüetzi
Unser heutige Schiedsrichter, Huber Büne aus Bümpliz, pfiff das Spiel bei Sonnenschein pünktlich um 19:00 an. Auch wenn sich wenige Trubschachen Spieler noch am einlaufen waren. Von Anfang an powerten die Schächeler gegen die defensiv eingestellten Burgdörfli an. Augen zu und durch, war das heutige Motto. Hauptsache wir grätschen nicht schon wieder 2 Rollatoren in der 1.Halbzeit um. Huber hatte das Spielgeschehen im Griff und musste nur selten ins Spiel eingreifen. Es wurde um jeden Zentimer gekämpft. Der Platz in der Neumatt war eng, für ein 5. Liga Spiel vielleicht sogar einwenig zu klein. Die beiden Trainer Habegger und Kessler sahen ein attraktives Spiel beider Mannschaften. Trubschachen rannte an, Burgdörfli konnte sich gut verteidigen. Das Bürgli hielt den Angriffen aus Trubschachen aber nur bis in die 18. Minute stand. Ein grobes Foul an der Strafraumgrenze verschaffte dem Freistossspezialisten Holgerson die Chance zur Führung. Zwar landete der Freistoss kläglich in der Burgdorfer Mauer, der Nachschuss jedoch ging sogar an die Latte, welcher dann Captian Chrigu zum 0:1 für den FCT ins Tor hämmerte. Traumstart nach Mass und dies mit 10,5 Spieler auf dem Platz. Bis zum Halbzeitpfiff konnte man den Vorsprung locker verwalten. Die 1. Mannschaft des ISC Burgdörfli hatte noch ein paar Chancen zum Ausgleich, scheiterte aber immer wieder am hervorragenden Torhüter und Spielertrainer Habegger. 

2.Halbzeit: Fanausschreitungen und die SFV-Mafia
In der Halbzeitpause erholte sich der FCT im Whirlpool vor dem FC-Beizli und gönnte sich ein kühles Burgdorfer-Bier. Jetzt lag man in der Rückrunde schon zum zweiten Mal in Führung. Die mitgereisten FCT-Fans sangen schon  die Songs "Guet Nacht ISC Burgdörfli" und "W. Nuss vom Schachä". Die zweite Mannschaft von ISC Burgdörfli, welche in der 1. Halbzeit nicht zum Zuge kam, wärmte sich schon wie verrückt auf. Die desolate Chancenauswertung der 1. Mannschaft, bewog Trainer Kessler zum kompletten Mannschaftsaustausch. Dies berichtete auf jeden Fall SykSports Moderator Jessica Kastrop. 

Leider konnte Huber die zweite Halbzeit nicht mehr anpfeifen. Denn bei den Fanmärsche beider Mannschaften kam es zu Auseinandersetzungen, da sie sich nicht an die vorgegebenen Routen hielten. Beide Fangruppen hätten eigentlich 3-Mal durch die IKEA marschieren sollen um sich dann kurz vor dem Kinderhort gemeinsam zu versammeln. Da der Kinderhort aber nicht beaufsichtigt war, griffen vermummte Ultra-ISC-Kinder, die Schachenanhänger mit  Gummibärchen und Tischbomben an. Der Berner Polizeidirektor Reto Nause zog noch in der Halbzeitpause eine, wie er selber schrieb, äusserst verspielte Bilanz. Der Vater-Kind Instinkt und die Selbstkontrolle der Kinder haben nicht wirklich funktioniert. Das gewalttätige Verhalten einzelner ADHS-Kinder sowie die Sachbeschädigungen einzelner Väter im MediaMarkt sind schlicht inakzeptabel, so Nause weiter. In Absprache mit dem SFV wurde das Spiel noch in der Halbzeitpause abgebrochen. So weit so gut, aber was sich der SFV dann am Donnerstag Abend leistete ist inakzeptabel. Das Spiel wurde ohne Rücksprache mit den Vereinen, ohne wenn und aber, 5:1 für ISC Burgdörfli gewertet. Was war passiert? SFV-Präsident und Sepp Blatter Anhänger, Peter Gilléron, ist bis heute nicht erreichbar. Man vermutet er hat sich zusammen mit Sepp Blatter in Brasilien verschanzt, um in den Favelas in Rio, einwenig Juflipulver aufzutreiben. Denn die WM wird nähmlich e cheibe stressigi Zit für Seppli. Auf jeden Fall hat der SFV die Kontrolle in den 15 verschiedenen 5. Liga Gruppen verloren. Einsprachen werden gar keine mehr entgegen genommen vom SFV. Da bleibt nur die Hoffnung, das der Spielbetrieb in der 5. Liga einigermassen erhalten bleibt und keine weiteren Spiele getürkt werden. Die Konsequenzen sind für Reto Nause aber so klar wie die Polizeieinsätze an abgesagten Demonstrationen. Entweder man streicht im Umkreis der IKEA alle hochrisiko Spiele der 5. Liga oder man verabreicht in Zukunft jedem Neugeborenen sofort Ritalin. Das würde die massiven Probleme an Fussballspiele vermutlich stark einschränken, so Nause. 

 

ISC Burgdörfli - FC Trubschachen 5:1 (0:1) 

Neumatt - 64'800 Zuschauer (Ausverkauft) - SR: Huber Büne
Tore: 18. Baumann Christian (0:1)

 

ISC Burgdörfli: Ter Stegen, Vidic, Dante, Lahm, Zabaleta, Lampart, Pirlo, Kaka (29. Balz), Arshavin, Hulk, Balotelli (1.Zammali)

FC Trubschachen: Habegger; Subotic, Badstuber, Alaba, Holgerson, Seedorf, Iniesta, Ribéry, Robben, Rösti, Baumann